Während der Corona-Pandemie musste die ca. drei-wöchige geomorphologische Masterkartierung in den Apenninen, Italien (zwei-jährig im Wechsel mit Syros) 2020 auf eine Kartierung der meist rezenten Hangrutschungen um Mössingen verlegt werden.
Es ist eine sehr angewandte Kartierung, bei der man den Umgang und die Auswertung verschiedenster geophysikalischer und fernerkundlicher Geräte kennen lernt: Bodenradar, Refraktionsseismik, Lidar, und irgendwas mit Drohnen. Hintergründe der Geologie, der Erosionsprozesse am Albtrauf und der verwendeten Messgeräte wurden in einem zwei-tägigen Einführungsseminar zu Beginn des Kartierkurses vermittelt.
Die Karte aus Papier vervollständigte sich dabei ganz nebenbei. Störungen, Rutschflächen und Schichtgrenzen, wurden mit dem Smartphone statt Kompass vermessen und konnten somit leicht in GIS geladen werden.
Am Ende wurden die digitalisierten Karten und Ergebnisse der individuellen Problemstellungen mit einer Posterpräsentation vorgestellt, aus der sich die die Note ergab.
Die Kosten sind sehr gering, da man zu Hause übernachten kann. Die tägliche Anreise wurde hauptsächlich von den Zweier-Gruppen selbst mit Privat-PKW organisiert, aber hierfür gab es nachträglich eine Fahrtkostenrückerstattung.
Selbst wenn die Geologie um Mössingen direkt vor der eigenen Haustür für manche nicht die spannendste sein mag, kann die Kartierung doch mit ihrem hohen Praxisbezug punkten.
Es muss nicht immer am anderen Ende der Welt sein, auch die Tübinger Umgebung hat noch viel Unentdecktes!!